Ein Abend voller Offenheit, Mut und Ehrlichkeit

Autorenlesung mit Marco Dorer: Er hat trotz Multipler Sklerose den Machu Picchu erklommen.

 

© Südkurier - Marco Dorer erzählt von seiner "Lebensreise mit MS" nach Südamerika. Den Lesepart aus seinem Buch übernimmt Madlen Schlak. Bild: Rita Bolkart

Für die Schonacher gab es im Pfarrzentrum eine Premiere. Das Team der katholischen öffentlichen Bücherei hatte gemeinsam mit Madlen Schlak von der Buchhandlung Schönenberger eine Autorenlesung mit Marco Dorer initiiert. Zum ersten Mal las der an MS erkrankte Schonacher aus seinem kürzlich erschienenen Buch über seine Lebensreise nach Südamerika. Seine Freude über die unerwartet große Resonanz bei den Besuchern war riesig.

Der Abend war geprägt von großer Offenheit, von Mut und von Ehrlichkeit. Aber auch die große Heimatverbundenheit und die Liebe zur Natur verdeutlichte Marco Dorer in seinem Buch und in seinen spontanen Ergänzungen. Madlen Schlak übernahm den Lesepart und führte die Besucher in die „stabile Hochdruckwetterlage“, wie Dorer seine Kindheit im Dorf bezeichnete. Die schmerzliche Diagnose stellte ihn vor das Unabwendbare, führte zu Depressionen und Suizid-Gedanken. In einer spontanen Nachtaktion buchte er einen Flug nach Brasilien und startete sein ganz persönliches Abenteuer. „Ich wusste nicht, was auf mich zukommt, ich wollte weit, weit weg von allem“, kommentierte Dorer die Situation.

Auch heute wisse er nicht, was die Krankheit noch alles bereithält, fügte er hinzu. Mit unbändigem Willen suchte er die Herausforderung und andere Wege. Mit Fotos belegte er wichtige Stationen auf seiner Reise durch Brasilien, Argentinien, Chile, Bolivien, Peru, Ecuador und Kolumbien. Noch heute wundert er sich, wie er den Machu Picchu erklommen hat. „Ich wollte es und dann ging es auch“, beschrieb er seine Erfahrungen.

Im zweiten Teil der Lesung erfuhren die Besucher viel über seinen Aufenthalt in Südamerika. Fremdsein wurde für ihn zum Fremdwort, spätestens nachdem er Spanisch und Portugiesisch gelernt hatte. Die Mentalität der Menschen und die Naturwunder des Kontinentes, beeindruckten Marco Dorer nachhaltig.

„Also, macht was“, forderte er seine Zuhörer auf. Für jeden einzelnen gehe jeden Tag die Sonne auf. Trotz seiner unheilbaren Erkrankung gebe es Möglichkeiten, Licht in die Dunkelheit zu bringen. Er erläuterte seine Krankheit und beschrieb die Auswirkungen für sein Leben. roßer Applaus würdigte den sympathischen und herausfordernden Auftritt von Marco Dorer, der sein Publikum schwer beeindruckt und berührt hatte. Er signierte im Anschluss mit großer Freude seine Bücher und beantwortete alle Fragen.

 

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