... in Thailand und Kambodscha

Ich und das Meer. Erstmal auf Taustation. In Thailand.
Plötzlich stand mir eine neue, unbekannte Welt offen. Länder voller fremder Abenteuer, immenser kultureller Schätze und deren zeitlose Einzigartigkeit mich überwältigten. Ich war platt vor Staunen oder war es diese ungewohnt heftige, feuchte Hitze? Ich war mittendrin, zum ersten Mal lernte ich direkt von fremden Menschen kennen, was es heißt Glück und Dankbarkeit zu empfinden. Echte Freude und Dankbarkeit für dieses eine einzige Leben der Menschen vor Ort auch wenn es hier noch so zerstörerisch und erbärmlich sein Unwesen treibt, in der Vergangenheit durch machthungrige Dritte, die über Leichen gingen und heute noch Schicksale mit verbrannter Erde hinterlassen.   Ich lernte, wie trotz allem, im Menschen Liebe die Oberhand gewinnen kann.

 

(C) Marco Dorer

Verlassene Tempel und imposante Statuen aus vergangenen Zeiten hatten mich sofort in ihren Bann gezogen. Der erste Teil meines Studiums lag erfolgreich hinter mir, doch zu Hause wurde es immer schwerer für mich, standhaft zu bleiben. Eine schwere Krankheit in der Familie kostete mich alle Energie, die noch übrig war, ich musste weg, und zwar schnell. So weit weg und so anders musste er sein, mein nächster Ort irgendwo, wo das Leben noch einfach ist. In den Waldsiedlungen Kambodschas und davor noch in Thailand, in kleinen Dörfern auf Inseln im Meer, das war mir gerade recht, recht zum Vergessen, um den Kopf frei zu machen für das, was ab jetzt noch vor mir lag. Vorerst führte mich mein Weg zu einer kleinen thailändischen Insel, wo ich gleich damit begann, meinen Tauchschein zu machen, um danach weiterzugehen. Weiter mit anderen Tauchern zu den Fischen in die endlos blauen Weiten des Wassers. Dazu machte ich mich von nun an bereit, um mit ihnen und in ihrer Welt "schwimmen zu lernen".

Diesmal nach Kambodscha zu den beeindruckenden Tempelruinen von Angkor Wat. Ich staunte über das, was ich sah, das erste Mal zu Wasser und später an Land. Die einzigartigen Gegensätze von Haien und Tempel faszinierten mich und bestimmten auf ihre besondere Art mein weiteres Leben. Das ungewohnt heiße Klima Asiens und die extreme Luftfeuchte zehrten an mir, wann immer ich unterwegs war. Ich war erschöpft und körperlich am Ende, bevor ich auch nur annähernd dort angekommen war, wo ich hinwollte. Die vielen Menschen um mich herum waren ungeahnt freundlich und liebenswert, doch erst heute weiß ich, was es bedeutet. Damals wusste ich noch nicht, wie ich damit umgehen sollte, ich hatte mit mir selbst zu tun.

 


(C) Marco Dorer


Von Krankheit und MS war damals noch keine Rede. Das sollte sich bald ändern. Das Wasser, in dem ich tauchte, war bereits trüb, aber noch hatte ich keine Ahnung, was dies zu bedeuten hatte und was noch vor mir lag. Zunächst kehrte ich heim und ging weiter meinen Weg durchs Studium. Vorerst.

 

 

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